Russisch

Russomobil

Das Russomobil ist „ein kleines mobiles Sprach- und Kulturbüro, das den Schülern und Schülerinnen die russische Sprache auf eine ganz eigene Weise näher bringt. Voll beladen ist es mit mannigfaltigen Materialien – von der Landkarte über Spiele und Musik bis hin zu Minibibliothek und Informationen rund um die russische Sprache und Kultur. An Bord des RussoMobils sind Lektorinnen aus Russland. Spielerisch und kreativ begeistern sie für ihre Sprache, ihr Land und die deutsch-russische Zusammenarbeit.

Das Russomobil wird seit drei Jahren einmal pro Jahr für die Jgst. 9 ans Aldegrever-Gymnasium eingeladen. Ziel ist es einerseits, Werbung für das Fach Russisch zu machen, das ab der Einführungsphase angewählt werden kann. Andererseits hat das Russomobil aber auch noch eine wichtige Funktion im Rahmen der Europaschule: Den SuS ein Land näherzubringen, das zwar zu Europa gehört, den meisten jedoch kaum bekannt ist.

Die SuS lernen in 45 Minuten klassenweise, dass Russland zwar viele Besonderheiten aufweist, aber auch ein europäisches Land ist. Das Alphabet, das für den Betrachter so exotisch erscheint, weist viele Parallelen zum lateinischen Alphabet auf, es gibt im Wortschatz einen großen Anteil von Internationalismen, weil das Russische sehr offen für Entlehnungen ist. Erste Versuche, sich mit Namen vorzustellen und sich gegenseitig nach dem Befinden zu fragen, gelingen immer, da sie ähnlich wie in den anderen indoeuropäischen Sprachen ablaufen.

Neben sprachlichen erhalten die SuS auch Bildimpulse. In einem kurzen Film wird den SuS ein Eindruck von der Weite und der europäisch-asiatischen kulturellen Vielfalt des Landes vermittelt.

Russlandaustausch

Der Russlandaustausch, basierend auf einer Partnerschaft mit dem Gymnasium „Istok“ in Velikij Novgorod, besteht seit 2009. 2010 fand die erste Reise nach Russland statt, seither hat es insgesamt vier Begegnungen mit Hin- und Rückbesuchen gegeben. Der Austausch findet somit alle zwei Jahre statt. Es nehmen immer ca. 15 SuS an dem Austausch teil; mehr können von russischer Seite wegen der schwierigen finanziellen Verhältnisse nicht aufgebracht werden.

Die Vorbereitungen sind sehr intensiv, sie beginnen etwa ein Jahr vor der ersten Austauschreise. Es gibt mehrfach umfangreiche Informationen für Eltern und SuS in schriftlicher Form sowie einen Elternabend. Zur genaueren Information über das Land (Kultur, Gepflogenheiten, Alltag, Sprache) wird der Reiseführer „Glazok“? angefordert, der bei der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch bestellt werden kann. Ab dem nächsten Durchgang steht auch der „Austauschreiseführer“ zur Verfügung. Dies ist eine von russischen und deutschen SuS des vergangenen Austauschdurchganges erstellte zweisprachige Broschüre mit Informationen über die Partnerstädte, Schulsystem, Leben im Gastland, Gastfamilien und einem kurzen Sprachführer. In Rahmen von Projektarbeit wurden die Eindrücke der SuS zunächst auf Russisch und Deutsch gesammelt, verglichen und anschließend in Textform gebracht. Die Ergebnisse wurden auf dem letzten Tag der offenen Tür als Ausstellung präsentiert.

Das Austauschprogramm auf beiden Seiten ist immer geprägt von dem Bestreben, den SuS das Gastland möglichst nahezubringen; Parallelen und auch das Andersartige herauszufinden. Die SuS sind für die Dauer des Austausches in Gastfamilien untergebracht, wo sie das Alltags- und Familienleben kennen lernen können. Es gibt kulturelle Elemente, die SuS lernen Städte und deren nähere Umgebung im Gastland kennen und nehmen am Schulleben teil. Hinzu kommen Miniprojekte, z.B. auf russischer Seite die Erstellung typisch russischer Souvenirs und auf deutscher Seite das kreative Arbeiten, z.B. mit Fotografie oder Malerei. Es wird darauf geachtet, dass die Austauschschüler beider Länder möglichst viel Zeit miteinander verbringen und ins Gespräch kommen. Die Verständigung erfolgt auf Englisch, Deutsch, Russisch und mit Händen und Füßen. Einige SuS haben auch über den Austausch hinaus noch längere Zeit Kontakt, besuchen sich sogar in der Folgezeit. Die Förderung erfolgt über die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und ermöglicht es, die vergleichsweise hohen Kosten eines Russlandaustausches gering zu halten.

Spielend Russisch lernen

Spielend Russisch lernen ist ein Sprachwettbewerb, der auf Wunsch der SuS in unregelmäßigem Abstand an der Schule durchgeführt wird. Russischlerner wählen einen Partner, der nicht Russisch spricht. Während des Wettbewerbes nehmen die SuS an einem Spiel teil, bei dem sie möglichst viel Russisch lernen sollen. Die Schulsieger – ein SuS-Paar – fahren zur Regionalrunde an eine Nordrhein-westfälische Schule, die Sieger der Regionalrunde nehmen an der Endrunde im Europapark in Rust teil.

Das Spiel ermöglicht es den SuS zu erkennen, dass Russisch trotz einer anderen Schrift doch einige Parallelen zu anderen indoeuropäischen Sprachen aufweist. Die Sieger können eine Reise nach Russland gewinnen und sich davon überzeugen, dass auch Russland in vielerlei Hinsicht ein europäisches Land ist.

Dr. Christina Schindler